Wollen Sie wissen, wie Sie selbst die Kalibrierung Ihres Baulasers überprüfen können?
In den folgenden Tipps und Tricks schauen wir uns an, wie Sie die horizontale Kalibrierung Ihres Rotations- oder Linienlasers überprüfen können. Auf eine Methode für einen Test der vertikalen bzw. lotrechten Kalibrierung werden in einem zukünftigen Beitrag eingehen.
Sie könnten die Nivellierungsergebnisse Ihres Baulasers grob mit einem anderen Baulaser vergleichen, vorausgesetzt, Sie haben einen zur Verfügung. Aber das könnte mehr Probleme verursachen, als es löst.
Der beste Weg ist, Ihren Laser gegen sich selbst zu prüfen. Das ist ähnlich wie beim Prüfen einer Wasserwaage. Beim Überprüfen der Wasserwaage stellen Sie diese auf eine Fläche und betrachten die Position der Blase. Nehmen wir an, dass die Blase die linke Linie berührt und einen Abstand von 2mm zur rechten Linie hat.
Drehen Sie nun die Wasserwaage an der gleichen Stelle um 180°. Wenn sich die Blase wieder in der gleichen Position befindet, welche die (jetzt neue) linke Linie berührt und 2 mm von der neuen rechten entfernt ist, ist die Wasserwaage kalibriert und funktioniert gut. Wenn sich die Blase in einer anderen Position befindet, ist die Wasserwaage «aus dem Wasser» misst also nicht richtig. Man sollte beachten, dass die Oberfläche für dieses Verfahren nicht perfekt eben sein muss.
Um die Kalibrierung eines Baulasers zu überprüfen, benötigen Sie einen nicht zu hell beleuchteten Raum mit einer stabilen und einigermassen ebenen Oberfläche, wie z.B. einen Tisch oder ein genügend stabiles Stativ, das etwa 5 bis 10 m von einer Wand entfernt aufgestellt ist.
Ein Laser hat zwei Achsen, die im 90°-Winkel zueinander stehen. Sie müssen beide Achsen überprüfen, um festzustellen, ob sich der Laser innerhalb der Kalibrierung befindet. Viele Rotationslaser haben eine Anzeige der beiden Achsen auf ihren Gehäusen, die oft als «X»- und «Y»-Achse bezeichnet sind. Bei einem Laser, der diese Markierungen nicht hat, müssen Sie eine «X»- und «Y»-Achse wählen.
Stellen Sie den Baulaser auf die Oberfläche bzw. das Stativ und richten Sie die «X»-Achse auf eine Wand. Schalten Sie dann den Laser ein und stellen Sie sicher, dass Sie den Laserstrahl sehen können. Legen Sie ein Stück Papier auf die Wand und markieren Sie die Höhe des Lasers. Drehen Sie anschließend den Körper des Lasers um 180° und markieren Sie erneut die Höhe des Lasers auf dem Papier. Wenn die beiden Markierungen, die Sie gemacht haben, exakt gleich hoch sind, dann ist die Kalibrierung der «X»-Achse gut.
Beachten Sie, dass je weiter von der Wand entfernt der Laser platziert ist, desto genauer ist Ihre Kalibrierungsprüfung. Jetzt müssen wir die zweite Achse «Y» überprüfen, also wenden wir uns nun der «Y»-Achse zu, um die Höhe zu markieren und den Körper des Lasers um 180° zu drehen und die Höhe erneut zu markieren. Wie bei der «X»-Achse sollten die beiden Höhen gleich sein.
Alle Baulaser haben eine Toleranz, welche die Hersteller in ihren Spezifikationen angeben. Das können z.B. ± 2mm auf 20m sein. Wenn im obigen Beispiel der Laser 10 m von der Wand entfernt ist und die Differenz zwischen den beiden Markierungen für eine der Achsen 2 mm beträgt, dann wäre die Ebene auf halbem Weg zwischen den beiden Markierungen. Somit liegt der Laser innerhalb von ± 1mm bei 10m (+/- 2mm bei 20m) und in diesem Fall noch innerhalb der Toleranz des Herstellers.
Diese Methode, wie man selbst die Kalibrierung kontrollieren kann, ist eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, ob Ihr Baulaser zumindest nahe an der Toleranz arbeitet. Sie ersetzt nicht eine professionelle Überprüfung mit Spezialgeräten, wie sie in einem spezialisierten Service-Center für Baulaser zu finden sind. Ebenso berücksichtigt diese Methode nicht die Überprüfung der vertikalen bzw. lotrechten Kalibrierung, die einige Baulaser erfordern.
Es ist möglich, diese Methode zur Kalibrierung zu verwenden, aber dazu müssen Sie den Prozess so präzise wie möglich gestalten. Verwenden Sie eine sehr ebene Oberfläche, einen möglichst grossen Abstand zur Wand und einem feinen Stift idealerweise auf Millimeterpapier.
Der folgende Film zeigt das Vorgehen bei der Überprüfung der Kalibrierung. Das Video ist auf Englisch, wer hier aufmerksam gelesen hat, kann auch allein mit den Bildern die Methode vertiefen.
Michael Brenner says
Sie sollten genauer recherchieren der Bosch Laser hat keine Abweichung von +- 2mm/m sie liegt diese bei +- 0,2mm/m das ist ein enormer Unterschied!
admin says
Vielen Dank für Ihren Hinweis. Grundsätzlich bin ich über Feedback und Kritik sehr froh, schliesslich sollen hier korrekte und nützliche Infos für alle Interessierten bereitgestellt werden.
Leider konnte ich nicht nachvollziehen, wo im Text der Fehler steckt, weil in diesem Artikel nicht auf einen spezifischen Bosch-Baulaser verwiesen wird. Auch die Angabe +-2mm/m ist nicht vorhanden.
Das Video ist allein schon aufgrund der Sprache klar von einer externen Quelle, wenn hier ein Fehler ist, habe ich keinen Einfluss.
Beste Grüsse
Markus Richter says
Mir wurde einen Linienlaser empfohlen und seitdem ich das gekauft habe, bin ich sehr zufrieden. Allerdings muss man die Kalibrierung immer kontrollieren, wie bei Wasserwagen. Danke für die hilfreichen Tipps.
Matthias Kaiser says
Ich verwende seit vielen Jahren die verschiedensten Baulasertypen. Was die Überprüfung der Genauigkeit angeht habe ich einen guten Tipp, den ich so noch nirgendwo gelesen habe:
Man hängt in einen hohen Raum (Halle, Treppenhaus etc.) eine lange Lotschnur bis kurz vor dem Boden. Den eigentlich Lotkörper unten hängt man am besten in eine Flüssigkeit (Wasserschüssel reicht), um eine schnelle Beruhigung des Lotes zu erreichen, und um eine Beeinträchtigung von z.B. leichtem Windzug entgegenzuwirken.
Nun nimmt man seinen Linienlaser und schaltet die vertikalen Linien ein. Je nach Typ geht man nun einige Meter weit weg, und schwenkt die Laserlinie genau auf die Lotschnur. Passt alles, liegt der Laser von oben bis unten genau auf der Lotschnur. Gibt es Abweichungen, erkennt man dies sofort, weil dann nur Teile der Lotschnur «bestrahlt» werden. Wie groß die Abweichungen sind, kann man nun genau an der Schnur messen. Brauch man die exakte Abweichung vom Laserkreuz aus (nach oben oder unten) kann man das Gerät auch höher positionieren.
Dieser Test ist natürlich nur für die vertikalen Laserlinien möglich.
Für die Horizontallinien empfehle ich die bekannte Vorgehensweise wie bei einem normalen Nivelliergerät:
1. Gerät exakt in die Mitte zwischen 2 Punkten stellen (5-15 Meter Punktabstand).
2. Laserkreuz bzw. Linie an dem einen Punkt anzeichnen.
3. Gerät um 180° drehen und Kreuz bzw. Linie an dem anderen Punkt anzeichnen. (Die beiden Markierungen haben nun exakt die gleiche Höhe, da die Abweichungen sich aufheben)
4. Gerät kurz vor einen Punkt aufbauen (0,3 m Abstand) und Laserkreuz in exakte Höhe des angezeichneten Punktes bringen, oder Abstand dazu messen.
5. Gerät um 180° drehen und Kreuz an dem anderen Punkt anschauen. Hier sollte es nur wenige Millimeter Abweichungen geben, je nach Abstand und Genauigkeitsklasse des Gerätes. Zusätzlich kann das Gerät noch in beide Richtungen schwenken (bis an die Enden der sichtbaren Laserlinien) und erhält so eine Aussage über die Abweichung der Quergenauigkeit der Horizontallinie.
Bei einem 360° Lasergerät kann man das Ganze auch noch zusätzlich um 90° versetzt durchführen.
Damit hat man dann die Neigungsabweichungen in alle Richtungen festgestellt…
Probiert es mal aus – ich mache das alles paar Wochen so.
Ist schnell gemacht und man hat die Sicherheit dass das Gerät ordentlich arbeitet.
VG Matthias
admin says
Herzlichen Dank für diese wertvollen Tipps!
Die Prüfung der Vertikale auf diese Art ist echt einfach und schnell gemacht.
Dass die Baulaser regelmässig überprüft werden sollen, ist sicher richtig und wichtig.
Beste Grüsse
Steffen says
Und wenn die Kalibrierung nicht stimmt, was mache ich dann?
admin says
Dann würde ich in die Anleitung schauen und/oder mit dem Hersteller/Vertrieb Kontakt aufnehmen.
Thomas says
Hallo,
weiß jemand mit welcher Tastenkombination man bei einem Bosch BL 130 in den Kalibriermodus kommt ?
Gruß Thomas